In der Fernsehzeitung meiner Mutter finden sich immer mal wieder Artikel darüber, wie lange man im Laufe seines Lebens durchschnittlich mit verschiedenen Dingen beschäftigt ist. Wie viele Tage Haare hübsch machenl, wie viele Jahre schlafen, wieviel knutschen, wieviel popeln usw. Die Leute, die heute untersuchen, wie viel Zeit man im Laufe seines Lebens damit verbringt, in der Nase zu bohren, wären vor 50 Jahren wahrscheinlich in der Lippenstifttestbranche beschäftigt gewesen.
Worauf ich aber eigentlich hinaus wollte ist, dass ich unvorstellbar viel Zeit damit verbringe, die Schere zu suchen. Die eine Schere, die wir besitzen. Ich suche 2-3 mal täglich 100qm nach der Schere ab. Ich öffne Schubladen, in denen die Schere nie liegt, ich krieche auf dem Boden rum und gucke unter Schränke. Es gibt noch eine Stoffschere, aber die ist eben nur für Stoff und meistens halte ich mich daran. Klar, kann man in einen Laden gehen und eine weitere Schere kaufen, aber die erste hat den Maßstab so hoch gehängt, dass eine weitere Schere eine ziemliche Investition gewesen wäre. Man könnte die Schere nach jeder Benutzung natürlich auch wieder an ihren Platz zurück bringen- der Illusion, dass das klappen könnte, gebe ich mich aber schon lange nicht mehr hin.
Jetzt endlich gibt es eine zweite Schere. Malte sei Dank. Noch besser: eine Schere für einen lumpigen Euro. Damit dürfte sich meine Scherensuchzeit halbieren. Da habe ich dann mehr Zeit um meine Schlüssel zu suchen.